Forschung Psychosozial

Die Reihe »Forschung Psychosozial« wendet sich an Wissenschaftler und fachlich interessierte LeserInnen, die sich über den neuesten Stand der psychosozialen Forschung informieren wollen und die neugierig auf aktuelle Forschungsarbeiten sind.

Träume in Zeiten der Coronapandemie

Psychoanalytische und individualpsychologische Beiträge zur Traumforschung

Die Autor*innen zeichnen die unbewusste Auseinandersetzung mit der Coronakrise wie auch die bewusste Verarbeitung und die Aktivierung persönlicher Resilienzstrategien durch Träume nach. Die Analysen der Lockdownträume anhand verschiedener Methoden werden durch Beiträge zu Träumen aus klinischer, ethnologischer, feministischer und gruppenpsychoanalytischer Sicht ergänzt.
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Das Nachbeben der deutschen Vereinigung

Psychologische und soziologische Perspektiven

Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahr 1990 hat deutliche Spuren in der Gesellschaft und der individuellen Psyche der Deutschen hinterlassen. Die Autorinnen und Autoren geben anhand zentraler Forschungsergebnisse der letzten 30 Jahre einen breiten Überblick zu relevanten Themen des Vereinigungs- und Transformationsprozesses. Betrachtet werden unter anderem die Unterschiede in Familien- und Rollenleitbildern, der Einfluss unterschiedlicher Sozialisationsrahmen in der Kindheit sowie Gerechtigkeitsaspekte im Vereinigungsprozess. [ mehr ]

Grenzerfahrung Frühgeburt

Eine Interview-Studie über das Erleben der Eltern

Miriam Summers untersucht in ihrer interdisziplinär angelegten Studie die Erfahrungen von Eltern zu früh geborener Kinder. Frühgeburt erweist sich als Erfahrung, die von Abwesenheit und Leerstellen geprägt ist, wodurch das sinnhafte Einordnen, Erzählen und Verarbeiten des Erlebten nur schwer möglich ist. Summers verbindet medizinisches Wissen über Frühgeburtlichkeit mit kulturwissenschaftlichen Ansätzen, um diese Leerstellen in den Narrativen der Eltern aufzuzeigen. [ mehr ]

Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten

Neue Herausforderungen - alte Reaktionen? / Leipziger Autoritarismus Studie 2022

Welche Auswirkungen haben aktuelle Entwicklungen wie Klimawandel, COVID-19-Pandemie und der Angriffskrieg Russlands auf die politische Kultur und Gesellschaft der Bundesrepublik? Auf Grundlage der Ergebnisse der seit 2002 zum elften Mal durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren der Leipziger Autoritarismus Studie, wie die Deutschen diese unsicheren Zeiten wahrnehmen, wie sich ihre Krisenwahrnehmung auf die politische Einstellung im Allgemeinen und auf autoritäre Dynamiken im Besonderen auswirkt.  [ mehr ]

Junge Männer und ihre Gesundheit

Fünfter Deutscher Männergesundheitsbericht

Der fünfte Deutsche Männergesundheitsbericht stellt die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 16–28 Jahre alten jungen Männern in Deutschland vor und liefert Informationen zu der Frage, wie es um die körperliche und psychische Gesundheit von jungen Männern im Vergleich zu der junger Frauen bestellt ist. In einem zweiten Schritt ordnen die Autor*innen die Ergebnisse der Studie aus interdisziplinärer Perspektive (Medizin, Psychologie, Soziologie etc.) ein und liefern so Wissenschaft, Politik und der interessierten Öffentlichkeit Anhaltspunkte für gezielte Unterstützung gesundheitsförderlichen Verhaltens. [ mehr ]

Drei Generationen Hebammenalltag

Wandel der Gebärkultur in Deutschland

Wie hat sich die Gebärkultur in Deutschland seit den 1960er Jahren verändert? Vor welche Herausforderungen sehen sich Hebammen heute angesichts der zunehmenden Medikalisierung und Technisierung der Geburt gestellt? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, lässt Marita Metz-Becker Hebammen aus drei Generationen zu Wort kommen. Dabei zeigt sich, dass die Hebammen die moderne Geburtsmedizin nicht nur als Fortschritt begreifen, sondern durchaus kritisch diskutieren und auch deren gesamtgesellschaftliche Auswirkungen im Blick haben. [ mehr ]

Fehlendes Endlichkeitsbewusstsein und die Krisen im Anthropozän

Die Beiträger*innen ermöglichen einen transdisziplinären Blick, der den Zusammenhang gegenwärtiger Krisen wie Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Klimawandel und soziale Verwerfungen mit einem fehlendem Endlichkeitsbewusstsein erkennbar macht. Sie regen zur Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit an und bieten Ansätze zur gesellschaftlichen und politischen Veränderung.
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Im Dickicht des Ankommens

Einblicke in die psychosoziale Begleitung von Geflüchteten

Die Autor*innen beleuchten die psychosoziale Arbeit mit Geflüchteten aus psychoanalytischer und sozialpsychologischer Sicht. Sie stellen die Perspektiven und Erfahrungsräume der Mitarbeiter*innen und Klient*innen in den Vordergrund und zeigen auf, wie unterschiedliche Möglichkeiten der Hilfe für die betroffenen Menschen gestaltet werden können. [ mehr ]

Unmasking Diversity Management

Die kapitalistische Einverleibung von Subjekt, Moral und Widerstand

Diversity ist als Begriff und Konzept allgegenwärtig. Während es zunächst darum ging, die Interessen sozial benachteiligter Gruppen zu berücksichtigen, sollte Diversity Management auch dazu beitragen, die vielfältigen Leistungen und Erfahrungen unterschiedlicher Menschen als Potenzial zu begreifen und zu nutzen. Doch kann die alltägliche Praxis des Diversity Managements diese originären Ziele noch halten – und konnte sie es je? Johanna Degen analysiert aus kritisch-sozialpsychologischer Perspektive die gelebte Praxis in der deutschen Wirtschaft anhand von Expert*inneninterviews. [ mehr ]

Überlebenswege deutsch-jüdischer Ärzte und Ärztinnen

Der Chirurg Max Marcus und andere Persönlichkeiten zwischen Heimatverlust und Neuanfang

Hochqualifizierte deutsch-jüdische Ärzte und Ärztinnen flohen vor dem NS-Unrechtsregime nach Palästina/Israel und setzten dort, in ihrer Wahlheimat, Standards in medizinischen Kernfächern. Doch ihre Biografien sind von einem ambivalenten Verhältnis zu ihrer Geburtsheimat überschattet. Barbara Stambolis stellt zeit-, medizin- und migrationsgeschichtliche Fragen nach dem Individuellen und Exemplarischen des Lebensweges des Chirurgen Max Marcus, blickt auf Karrierewege wie kollegiale Vernetzungen und skizziert Fluchtwege wie Neuanfänge. Sie erhellt zeitgeschichtliche Hintergründe und deckt aufschlussreiches, erstmals ausgewertetes Quellenmaterial auf. [ mehr ]

Repräsentanzen der Shoah

Über ein Café für Überlebende und die Gegenwart der Vergangenheit

Im Zentrum der (auto-)ethnografischen Studie von Alina Brehm stehen die Interaktionen, Identitätskonstruktionen und affektiven Atmosphären in einem Café für Shoah-Überlebende. Wie wird dort mit den Nachwirkungen des Leids, das überlebt wurde, umgegangen? Die Autorin beschreibt die Gegenwärtigkeit der Shoah im Leben der Überlebenden und reflektiert zugleich ihre eigene affektive Teilhabe als nichtjüdische deutsche Forscherin an der Atmosphäre des Cafés. Wie wirken die kaum symbolisierbaren »Repräsentanzen der Shoah« im Café, im Leben der Überlebenden und in der (Forschungs-)Beziehung zwischen der Autorin und ihnen? [ mehr ]

Der Psychiater Albrecht Langelüddeke (1889-1977)

Eine biografische Annäherung

Stefan Wulf widmet sich in seiner biografischen Untersuchung den wichtigsten Ereignissen und Tätigkeitsschwerpunkten in der Karriere des Psychiaters, diskutiert kritisch seine Rolle im Nationalsozialismus und nähert sich über den psychiatrischen Fachterminus der »Psychopathie« besonderen Facetten seines Denkens und Handelns. [ mehr ]

Jugend in Afghanistan

Ringen um Zukunft in Zeiten des Krieges

Jugendlichen in Afghanistan – mit ihren Problemen und Ängsten, Hoffnungen und Träumen – eine Stimme zu geben, ist Ziel des Afghan Youth Projects. In der jungen Generation werden die Potenziale für gesellschaftlichen Wandel erkennbar: Die Jugendlichen sehen sich als »Zukunftsmacher*innen«, die grassierende Gewalt, soziale Ungleichheit, ethnische und geschlechtliche Diskriminierung und die politische Stagnation überwinden möchten. Die Autor*innen zeichnen auf Basis dieses reichhaltigen Materials ein aktuelles und differenziertes Bild der Jugend in Afghanistan. [ mehr ]

Gretchentragödien

Kindsmörderinnen im 19. Jahrhundert (1770-1870)

Goethes Gretchentragödie hat das Bild der Kindsmörderin nachhaltig geprägt. Doch was bedeutete eine ungewollte Schwangerschaft im 18. und 19. Jahrhundert wirklich? In welchem gesellschaftlichen Klima wurden Mütter zu Mörderinnen? [ mehr ]

Drei Generationen Hebammenalltag

Wandel der Gebärkultur in Deutschland

Wie hat sich die Gebärkultur in Deutschland seit den 1960er Jahren verändert? Vor welche Herausforderungen sehen sich Hebammen heute angesichts der zunehmenden Medikalisierung und Technisierung der Geburt gestellt? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, lässt Marita Metz-Becker Hebammen aus drei Generationen zu Wort kommen. Dabei zeigt sich, dass die Hebammen die moderne Geburtsmedizin nicht nur als Fortschritt begreifen, sondern durchaus kritisch diskutieren und auch deren gesamtgesellschaftliche Auswirkungen im Blick haben. [ mehr ]

Gestützte Kommunikation mit nichtsprechenden Menschen

Eine empirische Untersuchung

Erdin präsentiert neueste Erkenntnisse zur Gestützten Kommunikation. In einer empirischen Studie untersucht sie Auswirkungen von Facilitated Communication auf Menschen, die sich vorher sprachlich nicht mitteilen konnten. Sie richtet den Fokus auf deren Verhalten und verzeichnet signifikante Veränderungen auf somatischer Ebene wie auch eine Verbesserung von Sinneswahrnehmung und kognitivem Verstehen. Die Ergebnisse veranschaulicht sie anhand von vier Vignetten. So gelingt es der Autorin nicht nur, neue Erklärungen zur Funktionsweise der Gestützten Kommunikation aufzuzeigen, sie ermutigt auch alle, die Menschen mit einer schwerwiegenden Kommunikationsstörung begleiten. [ mehr ]

Autistisches Erleben

Eine Annäherung aus lebensweltlicher Perspektive

Autistische Menschen fühlen sich durch ihre Art des In-der-Welt-Seins stigmatisiert und ausgeschlossen. Sie erleben häufig Verständnisschwierigkeiten mit nicht-autistischen, aber nur selten mit anderen autistischen Menschen. Ihren Autismus erleben sie im Wesentlichen als eine andere Form des Denkens und Wahrnehmens, die nur dadurch zum Problem wird, weil sie in der Minderheit sind. Hajo Seng stellt das Denken und Wahrnehmen in den Fokus seiner Arbeit und untersucht, wie autistische Menschen ihr Autistischsein erleben. [ mehr ]

Empathie als Kompetenz

Ein intersubjektives, mentalisierungsgestütztes Pädagogikkonzept

Ist Empathie erlernbar? Das von Johann Steinberger entwickelte Affektresonanztraining (ART) bietet StudentInnen und Auszubildenden in psychosozialen Berufen die Möglichkeit, Kompetenz im empathischen Verstehen von sich und anderen zu entwickeln. Steinberger erläutert die theoretischen Hintergründe seines Konzeptes und bietet auf der Grundlage der Ergebnisse seiner empirischen Wirksamkeitsstudie klare Handlungsanweisungen für die Anwendung im Unterricht. [ mehr ]

Männer und der Übergang in die Rente

Vierter Deutscher Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit

Bei etwa 23 Millionen über 65-Jährigen in Deutschland bis 2050 wird es zunehmend notwendig, bereits vor dem Renteneintritt ein hohes Gesundheitspotenzial und gute soziale Bedingungen zu schaffen. Insbesondere Männer, die sich oft stark mit ihrer Berufstätigkeit identifizieren, sind hier gefordert, um im Rentenalter noch möglichst viele Jahre bei guter Gesundheit und Lebensqualität zu verbringen. [ mehr ]

Autoritäre Dynamiken

Alte Ressentiments - neue Radikalität / Leipziger Autoritarismus Studie 2020

Auf Grundlage der Ergebnisse einer 2020 durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren, wie stark sich die Gesellschaft polarisiert und wie sehr sich die extreme Rechte inzwischen radikalisiert hat. Dass ihr dabei dennoch mittels Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Antifeminismus der Anschluss an die gesellschaftliche Mitte gelingt, verdeutlicht, wie groß die Herausforderungen sind, vor denen wir alle stehen. [ mehr ]

Hyperaktivität und Erregungsüberschüsse

Zum Nutzen der Triebtheorie für ein psychoanalytisches Verständnis von ADHS

Warum gelingt es Kindern mit ADHS nicht, ihre Erregung produktiv zu nutzen? Unter anderem dieser Frage geht Juliane Hummitzsch nach und macht sich für eine triebtheoretische Lesart von ADHS stark. Die Autorin bietet einen umfassenden Überblick über die psychoanalytische ADHS-Debatte im deutschen Sprachraum und regt dazu an, sich damit auseinanderzusetzen, was die Psychoanalyse als Lehre vom Unbewussten im Unterschied zu anderen Wissenschaften vom Menschen charakterisiert und überzeugend macht.  [ mehr ]

Der Schattenvater

Narrative Identitätskonstruktionen von »Kuckuckskindern« und »Spenderkindern«

Der Vaterschaftstest ist leicht gemacht, die Folgen für Betroffene dagegen oft nicht absehbar. Christine Müller interviewt sogenannte »Kuckucks-« und »Spenderkinder« und legt dar, welche Folgen die Erkenntnis, dass biologischer und sozialer Vater nicht ein und dieselbe Person sind, für die Identität Betroffener hat. Sie untersucht die Auswirkungen der verschwiegenen Vaterschaft auf das Familiensystem und zeigt, wie unterschiedlich das Wissen um den anderen Vater von Kuckucks- und Spenderkindern verarbeitet und ins Leben integriert wird. [ mehr ]

Arbeit am Tonfeld bei ADHS

Pädagogische und psychodynamische Aspekte der Affektregulierung

Begga Hölz-Lindau weist nach, dass mithilfe des haptischen Ansatzes der von Heinz Deuser entwickelten Arbeit am Tonfeld eine Affektregulierung bei Kindern mit ADHS-Symptomatik erreicht wird. Interdisziplinär beschreibt sie die Entstehung der Methode Arbeit am Tonfeld und zeigt ihre Wirksamkeit bei Kindern mit ADHS anhand ihrer klinischen Studie. Hölz-Lindau stellt die signifikanten Verbesserungen der Affektregulierung in Bezug auf ihre pädagogische und psychotherapeutische Relevanz dar und arbeitet didaktische Vermittlungswege sowie erste konkrete Einsatzmöglichkeiten in der Praxis heraus. [ mehr ]

30 Jahre ostdeutsche Transformation

Sozialwissenschaftliche Ergebnisse und Perspektiven der Sächsischen Längsschnittstudie

Seit 1987 begleitet die Sächsische Längsschnittstudie eine identische Gruppe Ostdeutscher auf dem Weg vom DDR- zum Bundesbürger. In diesem Buch werden die Einstellungen und Meinungen der TeilnehmerInnen in Bezug auf die deutsche Wiedervereinigung sowie ihre Identitätsentwicklung ausführlich im Zeitverlauf dargestellt. [ mehr ]

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