70. Jahrestagung der DGPT: Generativität
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte Gäste,
wir freuen uns, Ihnen auch in unserem Jubiläumsjahr ein vielfältiges und
hochkarätiges Programm für unsere Tagung präsentieren zu können. Die Resonanz
auf unser Kongress-Thema hat uns gezeigt, wie sehr dieses in seiner
Vielfältigkeit inspiriert hat.
Generativität impliziert Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Wir wissen um
die Relevanz, diese Trias zusammen zu denken, in unserer klinischen und
theoretischen Arbeit wie auch auf den vielfältigen Ebenen der Berufspolitik. Wir
selbst blicken zurück auf die Generationen vor uns und antizipieren
Generationen nach uns. Generativität beinhaltet die Gegenwart des Vergangenen
wie die Schaffung von Neuem. Gesellschaften müssen generativ sein, um zu
bestehen. Ohne Generativität folgt Niedergang und Auflösung. Generativität
dient auf der Grundlage unserer Triebstruktur der Sicherung menschlichen Lebens
und der menschlichen Kultur. In Zeiten der Bedrohung der Generativität durch
kollektive Aggression, durch destruktive Ausbeutung des Planeten zu Lasten
künftiger Generationen, müssen wir nachdenken, verstehen und handeln.
In Mythologie und Religion werden die Verhältnisse der Generationen zueinander
bebildert, in der Psychoanalyse nutzen wir deren Wahrheiten.
Generationenkonflikte sind der Generativität immanent, z. B. der Neid der Alten
auf die Jungen, die vermeintlich bessere Bedingungen vorfinden. Der »Generationenvertrag«
scheint nicht mehr gültig zu sein. Auch die Missachtung der Generationsgrenzen
und das Negieren der Generationenfolge können zu Beschädigung oder gar
Zerstörung der Generativität führen. Die heutigen Generationen sind
unübersichtlicher, vielfältiger: Das Individuum hat oft mehrere Väter bzw.
Mütter, lebt in Patchwork-Konstellationen. Wir wollen untersuchen, wie unsere
Gesellschaft mit Fragen der Generativität umgeht und dabei betrachten, wie sich
Mutter-, Vater- und Elternschaft heute entwickeln.
Wir werden die Generativität auch unserer Gesellschaft, der DGPT, betrachten.
Bereits die Gründergeneration in der DGPT blickte zurück auf frühere
Generationen von Psychoanalytikern. Die gegenwärtige Präsenz der DGPT
entwickelte sich entlang der gesellschaftlichen Entwicklung. Mit Blick auf die
Zukunft wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie die DGPT generativ
bleiben kann. Nehmen wir anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der DGPT unseren
Platz in der Generationenfolge ein und betrachten wir die »Generationen-Spannungen«
heute, um den Weg in die Zukunft mitzudenken und zu gestalten!
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an unserer Jubiläumstagung und anregende
Diskussionen zu Beiträgen aus psychoanalytischer Klinik, Forschung, Theorie und
Kultur.
Herzlich Willkommen in Würzburg!
Ingrid Moeslein-Teising (Vorsitzende)
Georg Schäfer (Stellv. Vorsitzender)
Rupert Martin (Stellv. Vorsitzender)
Termin:
27. bis 29. September 2019
Veranstaltungsort:
Congress Centrum Würzburg
Pleichertorstraße
97070 Würzburg
Weitere Informationen:
jahrestagung2019.dgpt.de
Passende Lektüre im
Psychosozial-Verlag:
| Beate Unruh, Ingrid Moeslein-Teising, Susanne Walz-Pawlita (Hg.) Rebellion gegen die Endlichkeit Eine Publikation der DGPT
| EUR 34,90 |
In unserer schnelllebigen Zeit mit ihrem beständigen Streben nach Optimierung und Perfektionierung aller Lebensbereiche tritt die Beschäftigung mit Verlust, Krankheit und Tod für viele in den Hintergrund. Dennoch können auch die steigende Lebenserwartung, die Fortschritte der Medizin sowie die gewachsenen Möglichkeiten in soziokulturellen, politischen, religiösen und anderen Gruppierungen gestaltend und generativ mitzuwirken, letztlich nicht über das unweigerlich hinzunehmende Altern und die Endlichkeit der menschlichen Existenz hinwegtäuschen. Die Autorinnen und Autoren nähern sich der vielschichtigen Thematik nicht nur aus psychoanalytischer, sondern auch aus literarischer, philosophischer und geisteswissenschaftlicher Perspektive. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Beate Unruh, Ingrid Moeslein-Teising, Susanne Walz-Pawlita (Hg.) Grenzen Eine Publikation der DGPT
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Grenzen und Grenzverletzungen sind nicht nur im psychotherapeutischen und psychoanalytischen Behandlungsrahmen von Bedeutung, sondern spielen eine grundlegende Rolle in menschlichen Beziehungen, sozialen Gemeinschaften und im politischen Kontext. Die AutorInnen untersuchen einerseits die Bedeutung und den Schutz von und durch Begrenzungen, andererseits befassen sie sich mit dem Wunsch, Grenzen zu überwinden, ohne den Wissenschaft und Forschung nicht denkbar wären. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Susanne Walz-Pawlita, Beate Unruh, Bernhard Janta (Hg.) Körper-Sprachen Eine Publikation der DGPT
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In den letzten Jahren hat sich das Interesse an den körperlichen Ausdrucksformen psychischen Geschehens vertieft. Das Jahrbuch der DGPT thematisiert neben klinischen Konzepten zur Verbreitung und Genese psychosomatischer Symptome auch neuere Theorien zum Verhältnis von Psyche und Soma, zum Embodiment sowie Ansätze aus den Kunst-, Kultur und Geschichtswissenschaften. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Susanne Walz-Pawlita, Beate Unruh, Bernhard Janta (Hg.) Identitäten Eine Publikation der DGPT
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In Zeiten zunehmender Globalisierung privater und beruflicher Lebensverhältnisse wird die Suche nach Identität und Selbstvergewisserung immer wichtiger. Im vorliegenden Band werden Identitätskonzepte verschiedener Wissenschaften zusammengeführt und diskutiert. Dabei werden die individuelle Entwicklung der Identität im Hinblick auf Alter, Geschlecht oder Religion ebenso wie die Möglichkeiten therapeutischer Unterstützung mittels Einzel- und Gruppentherapie betrachtet. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Bernhard Janta, Susanne Walz-Pawlita, Beate Unruh (Hg.) unzeitgemäßes Eine Publikation der DGPT
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Angesichts des vorherrschenden Lebensgefühls, das durch Beschleunigung und Selbstoptimierung geprägt ist, wirkt die Psychoanalyse mit ihrem Verweis auf Grenzen der Conditio humana rückwärtsgewandt. Dieser Vorwurf trifft sie jedoch nur insofern, als sie sich dem zeitgemäßen Trend hin zu Beschleunigung und Effizienzsteigerung verweigert. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Bernhard Janta, Beate Unruh, Susanne Walz-Pawlita (Hg.) Der Traum Eine Publikation der DGPT
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Seit über hundert Jahren gilt Freuds Traumdeutung als Königsweg zum Unbewussten. Die 63. Jahrestagung der DGPT beschäftigte sich mit klassischen und neueren psychoanalytischen Konzeptionen des Traums. Die hier versammelten Beiträge spannen einen Bogen von den ersten Präkonzepten der Psychoanalyse hin zu heutigen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Anne Springer, Bernhard Janta, Karsten Münch (Hg.) Nutzt Psychoanalyse?! Eine Publikation der DGPT
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Einerseits sieht sich die Psychoanalyse angesichts der aktuellen gesellschaftspolitischen und gesundheitspolitischen Entwicklungen verstärkt damit konfrontiert, ihren therapeutischen Nutzen wissenschaftlich zu belegen. Andererseits widmet sich die Psychoanalyse seit ihren Anfängen aus eigenem Antrieb kritisch solchen fachlichen und ethischen Fragestellungen – dieses klinische und kulturkritische Potenzial gilt es in Denken und Handeln umzusetzen. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |
| Anne Springer, Bernhard Janta, Karsten Münch (Hg.) Angst Eine Publikation der DGPT
| EUR 36,00 |
Das Thema »Angst« hat in den letzten Jahren ungeahnte Aktualität erlangt. Die Beiträge des Bandes dokumentieren ein psychoanalytisches Nachdenken über Ängste und Angsterkrankungen, geben aktuelle Forschungsergebnisse wider und betrachten die Angst im analytischen Raum. [ mehr ] Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 2-3 Werktage |