25. und 26. Oktober 2019 (Frankfurt/M.)

2019-10-25 - 2019-10-26

7. Jahrestagung des Beirats für Wissenschaft und Forschung
Gruppenanalyse nach der intersubjektiven Wende

Gruppenanalyse nach der intersubjektiven Wende ist das Thema der diesjährigen Tagung des Beirats für Wissenschaft und Forschung der D3G, zu deren Motto wir das Zitat von Foulkes und Anthony (1965) wählten.

Dieses stammt aus dem bis heute nicht ins Deutsche übersetzten und zusammen mit E.J. Anthony verfassten Hauptwerk von S.H. Foulkes. Das Zitat liest sich mehr als 50 Jahre später wie eine gedankliche Vorwegnahme jenes tiefgreifenden Paradigmenwechsels, der in den letzten Jahrzehnten in der Psychoanalyse stattgefunden hat und als intersubjektive bzw. relationale Wende bezeichnet wird. Für die Gruppenanalyse bedeutet diese intersubjektive Wende keineswegs bloß eine nachträgliche Bestätigung ihres Denkansatzes.

Sie ist selbst von dieser Wende in ihrem Kern betroffen. Im Werk von Foulkes selbst gibt es nicht nur das Nebeneinander des Einzelanalytikers freudianischer Provenienz und des Pioniers der Gruppenanalyse in deutlicher Abgrenzung zur Psychoanalyse, sondern auch ein Nebeneinander in seinem gruppenanalytischen Denken als ‚orthodoxer‘ und ‚radikaler‘ Foulkes‘.

Mit unserer diesjährigen Tagung möchten wir Sie zu einer gemeinsamen Reflexion der Grundfragen einladen, die sich mit der intersubjektiven Wende für die Gruppenanalyse selbst stellen. Dieter Nitzgen wird aus der Sicht des Herausgebers der international wichtigen gruppenanalytischen Zeitschrift ›group analysis‹ die Rezeption der intersubjektiven Wende im englischsprachigen gruppenanalytischen Diskurs darstellen und kommentieren. Ulrich Streeck wird sich in der Tradition des Göttinger Modells mit der Frage auseinandersetzen, welche konzeptionellen Konsequenzen sich für dieses Modell und insbesondere für die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenmethode im Zusammenhang mit der intersubjektiven Wende ergeben. Yvonne Brandl und Thomas Mies werden, angeregt durch Diana Pichthofers Buch ›Spielregeln der Psychoanalyse‹ (2012), im Rahmen des philosophischen Sprachspielkonzepts von Wittgenstein die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Spielregeln der Gruppenanalyse und der Spielregeln der Psychoanalyse erörtern.

Aus der Forschungswerkstatt werden drei Projekte vorgestellt: Martin Pröstler berichtet über seine gruppenanalytische Erfahrung mit der sozialphilosophischen Debatte um das Schlüsselkonzept der Anerkennung. Katharina T.E. Morken und Tanja von Seggern stellen ihre empirischen Ergebnisse aus Studien zur Wirksamkeit unterschiedlicher Gruppentherapieverfahren bzw. -Settings vor. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion.

Termin:
25. und 26. Oktober 2019

Veranstaltungsort:
Sigmund-Freud-Institut
Frankfurt am Main, Myliusstraße 20

Veranstalter:
Deutsche Gesellschaft für Gruppenanalyse und Gruppenpsychotherapie

Kontakt:
Ricarda Noack Max-Kosler-Straße 12
01328 Dresden
Telefon: +49 351 50 06 19 00
E-Mail: geschaeftsstelle@d3g.org
www.d3g.org

Weitere Informationen:
www.d3g.org

Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag:

Berliner GruppenanalyseChristoph Seidler, Kathrin Albert, Kurt Husemann, Katrin Stumptner (Hg.)
Berliner Gruppenanalyse
Geschichte - Theorie - Praxis
EUR 42,90

Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, wie eine gruppenanalytische Haltung so vermittelt und angeeignet werden kann, dass sie befähigt, in unterschiedlichen Arbeitsfeldern gruppenanalytisch zu arbeiten. Das zeigt sich auch an Erfahrungswerten der Berliner GruppenanalytikerInnen: Wie gründet man ein gruppenanalytisches Institut in einer durch NS-Zeit, Krieg, Nachkrieg und Spaltung geschundenen Stadt? Wieviel Pluralität verträgt ein gruppenanalytisches Institut? [ mehr ]

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Nicolas Nowack (Hg.)
Psychodynamische Psychosen-Psychotherapie und sozialpsychiatrische Behandlung der Psychosen
EUR 44,90

Der vorliegende Band vereinigt auf gelungene Weise eine Vielzahl an unterschiedlichen Ansätzen, die für die psychodynamische Psychosen-Psychotherapie in Theorie und Praxis relevant sind, und führt dabei ein großes Spektrum an thematischen Schwerpunkten überzeugend und übersichtlich zusammen. Neben Indikation und Durchführung der Therapien behandeln die Beiträge auch das Verhältnis von Psychiatrie und Psychotherapie. Soziale Therapien, die häufig und sinnvollerweise eine Psychotherapie von Frühgestörten ergänzen, sind ebenfalls im Buch vertreten. [ mehr ]

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Hans Bosse
Das Verhältnis von Wir und Ich
Erfahrungen aus Gruppenanalyse und Gruppenpsychotherapie
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Das Besondere der Gruppentherapie besteht darin, dass sich PatientInnen nicht nur an den Therapeuten oder die Therapeutin, sondern auch an die anderen Gruppenmitglieder wenden und zugleich einen Platz in der Gruppe finden müssen. Hans Bosse widmet sich ausführlich dem vielfältigen Feld der Gruppentherapie sowie gruppenanalytischen Prozessen. Indem das Individuum sich selbst als Teil der Gruppe empfinden lernt und ein Gefühl entwickelt, das der Autor als »Ich-im-Wir« bezeichnet, erfährt es die Gemeinsamkeit in der Gruppe als heilsam. [ mehr ]

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Die SoldatenmatrixRobi Friedman
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Robi Friedman versammelt im vorliegenden Band Beiträge zu seinem Konzept der Soldatenmatrix und zu den Themen Gruppenanalyse, Erinnerungsarbeit, Traumerzählung und Pathologie als Beziehungsphänomen. Er stellt verschiedene therapeutische Ansätze zur Bearbeitung emotionaler Schwierigkeiten vor, wobei der Fokus stets auf der Beziehung zwischen Individuum und Gruppe liegt. [ mehr ]

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Angst in Gruppen und InstitutionenHarald Pühl
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Harald Pühl fokussiert die positiven Aspekte des Phänomens der Angst in Gruppen und Institutionen und deren konstruktiven Anteil bei der pädagogischen und psychologischen Arbeit. Er geht davon aus, dass Organisationstrukturen nicht nur angstmobilisierend, sondern auch angstbindend sind. Ausgehend von einer Fallstudie macht Pühl seine eigene Gegenübertragung zum Bezugspunkt der Situationsanalyse und stellt sich damit selbst in seiner Rolle als Berater zur Disposition. [ mehr ]

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