17. bis 21. März 2018 (Bad Wildungen)

2018-03-17 - 2018-03-21

33. Kongress des Wildunger Arbeitskreises für Psychotherapie (WAP) zum Thema »Einsamkeit – Gemeinsamkeit. Bindung und Beziehung in unserer Zeit«

Sehr geehrte Kongressbesucherinnen und -besucher, liebe Kolleginnen und Kollegen!

»Einsamkeit – Gemeinsamkeit – Bindung und Beziehung in unserer Zeit«

Mit diesem Kongressthema möchten wir Sie herzlich zum 33. Kongress des Wildunger Arbeitskreises für Psychotherapie e.V. (WAP) einladen. Mit dem Tagungsthema greifen wir gesellschaftliche und individuelle Herausforderungen auf, die sich auch in unserer täglichen psychotherapeutischen oder pädagogischen Arbeit abbilden.

Wir wissen seit längerem aus der Säuglings- und Bindungsforschung, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung sichere haltgebende und positiv unterstützende Bindungen brauchen. Angesichts der sich verändernden Familienstrukturen im Sinne von Kleinfamilien, hohen Scheidungsraten, Alleinerziehenden, die mit einem besonderen Armutsrisiko behaftet sind, und sich einer rasant verändernden Berufswelt, die von Arbeitnehmern auch räumlich höchste Flexibilität verlangt, wird es immer schwieriger, Kindern stabile haltgebende Beziehungen und Strukturen für eine gesunde Entwicklung anzubieten.

Im Zeitalter virtueller sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter etc. teilen Menschen vieles mit anderen Menschen, und es stellt sich die Frage, ob es das ist, was »Gemeinsamkeit« ausmacht. Erfüllen Mitteilungen aus der WhatsApp-Gruppe die Bedürfnisse nach Miteinander, Nähe und Beziehung und führen so im Resultat zu weiterer Vereinzelung im realen Leben?

Während früher aus Gemeinschaften heraus gefeiert wurde, z.B. Kirmes in Dorfgemeinschaften, Vereinsfeiern, etc. liegt derzeit zunehmend im Trend ein Label oder ein Motto zu kreieren, unter dem gefeiert wird. So finden wir mittlerweile bundesweit »Oktoberfeste« teilweise in Fußballstadien oder andere »Megaevents«, bei denen sich Menschen treffen, die zunächst nichts Gemeinsames haben, außer Fan von etwas zu sein. Auch hier stellt sich die Frage, ob solche Events Bindungen und Beziehungen schaffen oder den Mangel daran kompensieren sollen.

Wir leben in einer Zeit, in der die sog. Selbstoptimierung in einer bestimmten Alters- und Gesellschaftsgruppe einen besonders erstrebenswerten Wert darstellt. Gemeint ist damit das Optimale an individuellen Möglichkeiten aus sich heraus zu holen, sei es in Bezug auf Körperlichkeit, Kleidung, Hobbies, intellektuelle Leistungen etc. Die Anerkennung dafür wünschen sich die »Selbstoptimierer« meist aus der Gruppe. Schafft diese Lebenshaltung Einsamkeit oder doch Gemeinsamkeit?

Aktuell erleben wir als besondere Herausforderung das Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen. Unser eher individualistisch geprägtes Selbstverständnis trifft jetzt auf Menschen aus eher kollektivistischen Kulturen, für die Familie und Gruppenzugehörigkeit die höchste Priorität hat. Daraus entwickeln sich teilweise Missverständnisse und Spannungen; wenn es gelingt, aufeinander zuzugehen und zuzuhören, ergeben sich daraus auch Chancen positiver Veränderung.

In unserem Alltag als Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten erleben wir oft Patientinnen und Patienten, die sich einsam fühlen, auch in der Gemeinschaft. Sie haben kein Gefühl mehr für sich und zu sich und entwickeln beispielsweise psychosomatische Symptome. Unsere Arbeit besteht darin, sie zu unterstützen, wieder mehr in Beziehung zu sich zu kommen, sich im Körper zu beheimaten, sich mit sich wohl zu fühlen. Aus einer stabilen wohlwollenden Beziehung zu sich selbst werden dann auch wieder intensive und beglückende Beziehungen zu anderen Menschen möglich.

Der Kongress bietet einen vielfältigen Raum, wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen und angrenzenden Themen zu diskutieren und mit Erfahrungen aus der Praxis zu verknüpfen. Um den »psychotherapeutischen Nachwuchs« zu fördern, bieten wir einigen StudentInnen die kostenfreie Teilnahme an. Näheres können sie unter der Überschrift »Young WAP« im Programmheft finden.

Das Abendprogramm bietet wieder eine »Sanfte Landung« am Samstag, einen »Märchenabend« am Sonntag, einen Film zum Thema am Montag und einen »Kessel Buntes« am Ende der Tagung an.

Wir freuen uns auf einen anregenden und lebendigen Kongress!

Dr. Gabriele Fröhlich-Gildhoff
1.Vorsitzende WAP e.V.

Termin:
17. bis 21. März 2018

Veranstaltungsort:

Die Kongressräume befinden sich in
34537 Bad Wildungen

Wandelhalle
Georg-Viktor-Quelle 3

Maritim-Hotel
Dr.-Marc-Str. 4

Wicker-Klinik
Fürst-Friedrich-Str. 2–4

Klinik am Homberg
Herzog-Georg-Weg 2

Treffpunkt
Hufelandstraße 12

Veranstalter:

Wildunger Arbeitskreis für Psychotherapie e.V. (WAP)
info@arbeitskreis-psychotherapie.de
www.wap-tagung.de

Kongressbüro:

Frau Susanne Kauffelt
Kastanienstr. 7
34266 Niestetal
Tel. (05 61) 499 43 000
Telefonzeiten: Dienstags 17.00 – 19.00 Uhr
E-Mail: info@arbeitskreis-psychotherapie.de

Anmeldung und Kosten:

Informationen zu den Teilnahmekosten und zur Anmeldung unter www.wap-tagung.de

Programm:

Das vollständige Programm finden Sie als PDF online unter www.wap-tagung.de

Weitere Informationen:
www.wap-tagung.de

Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag:

Jugend heuteSabine Trautmann-Voigt, Bernd Voigt (Hg.)
Jugend heute
Zwischen Leistungsdruck und virtueller Freiheit
EUR 19,90

Angesichts der sich rasch verändernden Lebenswelt befasst sich dieser Band mit einigen der Herausforderungen, denen sich Jugendliche heute stellen müssen. Stress, Burnout, Depressionen und Phobien bis hin zu steigenden Suizidzahlen bei Schülern sind nur einige der Symptome, die nicht zuletzt durch Reformen wie G8 und Pisa ausgelöst werden. Die Beiträger zeigen auf, ob und wie Psychotherapeuten, Lehrer und andere die heutige Jugend mit professionellen Mitteln unterstützen können. [ mehr ]

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Joachim Heilmann, Annelinde Eggert-Schmid Noerr, Ursula Pforr (Hg.)
Neue Störungsbilder - Mythos oder Realität?
Psychoanalytisch-pädagogische Diskussionen zu ADHS, Asperger-Autismus und anderen Diagnosen
EUR 32,90

PädagogInnen und SozialarbeiterInnen sehen sich in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern vermehrt mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen konfrontiert und geraten dabei an ihre Handlungsgrenzen. Die Häufung von Diagnosen wie ADHS, Asperger-Syndrom, Bipolarer Störung oder der Stimmungsstörung Disruptive Mood Dysregulation Disorder (DMDD) bestätigen diesen Eindruck. Doch haben psychische Störungen wirklich zugenommen? Oder hat sich nicht viel mehr die Sensibilität gegenüber diesen Auffälligkeiten verändert? [ mehr ]

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Susanne Walz-Pawlita, Beate Unruh, Bernhard Janta (Hg.)
Identitäten
Eine Publikation der DGPT
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In Zeiten zunehmender Globalisierung privater und beruflicher Lebensverhältnisse wird die Suche nach Identität und Selbstvergewisserung immer wichtiger. Im vorliegenden Band werden Identitätskonzepte verschiedener Wissenschaften zusammengeführt und diskutiert. Dabei werden die individuelle Entwicklung der Identität im Hinblick auf Alter, Geschlecht oder Religion ebenso wie die Möglichkeiten therapeutischer Unterstützung mittels Einzel- und Gruppentherapie betrachtet. [ mehr ]

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Migration im JugendalterChristine Bär
Migration im Jugendalter
Psychosoziale Herausforderungen zwischen Trennung, Trauma und Bildungsaufstieg im deutschen Schulsystem
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Christine Bär hilft mit der vorliegenden Studie, die Herausforderungen von Migration, Flucht und Integration im Jugendalter zu verstehen und zeigt, wie migrationsbedingte Verluste und Traumata verarbeitet werden können und wie eine langfristige Integration gefördert werden kann. [ mehr ]

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Trieb und Tradition im JugendalterSiegfried Bernfeld
Trieb und Tradition im Jugendalter
Werke, Band 7
EUR 34,90

Mit seinem Buch Trieb und Tradition im Jugendalter veröffentlichte Siegfried Bernfeld 1931 seine wichtigste Arbeit auf dem Gebiet der Jugendforschung. Er interpretiert das Tagebuch als jugend- und epochenspezifisches Instrument in seiner Funktion von Selbstthematisierung im Jugendalter. Er erweitert die Jugendpsychologie um den geschichtlichen Ansatz der kulturpsychologischen Studien an Tagebüchern. [ mehr ]

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Theorie des JugendaltersSiegfried Bernfeld
Theorie des Jugendalters
Werke, Band 1
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Der Band eröffnet die Neuausgabe der Werke Bernfelds mit seinen grundlegenden Schriften zur Psychologie und Soziologie des Jugendalters sowie zu einem psychodynamischen Verständnis der Pubertät. [ mehr ]

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Adoleszenz in schwierigen ZeitenHeinz Kipp, Annette Richter, Elke Rosenstock-Heinz (Hg.)
Adoleszenz in schwierigen Zeiten
Wie Jugendliche Geborgenheit und Orientierung finden
EUR 26,90

Der vorliegende Band versammelt ein Kaleidoskop von Fragen, Erkenntnissen, Möglichkeiten, Ideen und Anregungen, die Hinweise darauf geben, unter welchen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen es möglich ist, dass Kinder und Jugendliche gesund und psychisch stabil in einer sich rapide verändernden Welt heranwachsen. Dies wird beispielhaft an den Themen psychische Gesundheit, geschlechtliche Identität, Medienfülle und Globalisierung sowie Schule und Familie erläutert. [ mehr ]

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Die Bedeutung des Vaters in der weiblichen AdoleszenzAlba Polo
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Psychoanalyse als narrative Untersuchungsmethode in der Entwicklungspsychologie
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Die Studie untersucht die subjektive und unbewusste Bedeutung der Vaterfigur in der Entwicklung weiblicher Adoleszenter. Methodisch integriert sie Erzählforschung und Psychoanalyse zu einem intersubjektiven Paradigma. [ mehr ]

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Karin Flaake
Körper, Sexualität und Geschlecht
Studien zur Adoleszenz junger Frauen
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Die sich entwickelnde Körperlichkeit und Sexualität erschüttert nicht nur die jungen Frauen und Mädchen selbst, sondern auch die Erwachsenen ihrer Umgebung. Sie verändert die Beziehungen in der Familie und zu Gleichaltrigen. Das Erleben der Pubertät erweist sich dabei als sozial geprägt und gesellschaftlich vermittelt. Es ist daher sinnvoll genauer hinzuschauen, auf das was passiert, wenn junge Frauen ihre Pubertät durchleben. Und genau das tut Karin Flaake in ihrem vorliegenden Buch und eröffnet neue Einblicke in die Dimension des Prozesses weiblicher Pubertät. [ mehr ]

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Geschlechtliche Vielfalt (er)lebenAlexander Naß, Silvia Rentzsch, Johanna Rödenbeck, Monika Deinbeck (Hg.)
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Trans*- und Intergeschlechtlichkeit in Kindheit, Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter
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Mit der Thematik Inter- und Transsexualität im Kindes- und jungen Erwachsenenalter beschäftigen sich die AutorInnen dieses Bandes aus interdisziplinärer und multidimensionaler Perspektive. Die Beiträge sollen insbesondere pädagogischem Fachpersonal eine Handreichung beim Umgang mit inter* und trans* Kindern und Jugendlichen sein. [ mehr ]

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