Anja Röhl
Heimweh - Verschickungskinder erzählen
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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
228 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
1. Auflage 2021
Erschienen im Oktober 2021
ISBN-13: 978-3-8379-3117-4, Bestell-Nr.: 3117
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837978087Mit einem Vorwort von Silke Birgitta Gahleitner
Über Jahrzehnte wurde nicht darüber gesprochen, was sich hinter
verschlossenen Türen in sogenannten Kinderkur- und Erholungsheimen
abspielte. Dabei wurden nach 1945 bis in die 1990er Jahre rund acht
bis zwölf Millionen Kinder verschickt. Viele von ihnen kamen
gedemütigt, misshandelt und traumatisiert zurück. Nun brechen sie
ihr Schweigen. Ihre Geschichten sind detailreich, unsentimental und
intensiv, sie bestechen durch ihre Unmittelbarkeit.
Anja Röhl hat mit 23 Verschickungskindern gesprochen und ihre
Erzählungen aufgeschrieben. Sie gibt damit den Menschen eine
Stimme, denen als Kind nicht zugehört wurde.
Inhaltsverzeichnis
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Traumafolgen ernst nehmen
Ein Vorwort
Silke Birgitta
Gahleitner
Eine
Hölle
Jürgen
Wie mag das Leben des kleinen Guido verlaufen
sein?
Wolfram
Die Angst und die Präsenz des
Todes
Christine
Der Borkum in die Luft sprengen
wollte
Robert
Macht man nicht mehr,
oder?
Valerie
Das Schaukeln mache ich jetzt noch
manchmal
Kati
Gestopft wie eine
Weihnachtsgans
Sabine
Eingewickelt wie in einen
Teppich
Detlef
Es ist hier zum Totgehen
Jane
Seit ich da unten im Keller
war
Helga
Die Grausamkeiten, die man mir antat, haben meine
Kindheit zerstört
Margret
Wenn wir »mussten«, haben wir gelitten
Karin
Die haben mich nicht
erkannt
Brigitte
Ich wollte zum Staat gehen und das
melden
Juliane
Ich wollte den Staffelsee
austrinken
Renée
Wehr dich doch, wehr dich
doch!
Holger
Ein namenloses Grauen
Katrin
Sie sind mit uns umgegangen wie mit einer
widerspenstigen Herde
Heidi
So als ob wir keine Menschen wären
Ursula
Das macht man nicht mal mit
Sträflingen
Volker
Meine späte
Wiederkehr
Hans-Jürgen
Du bist ja noch ein solches
Baby
Anja
Wie viele Suizide gab es noch?
Rolf
Rezensionen
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Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Heft 194, 2/2022
Rezension von Birgitt Kreuter-Hafer
»Ich empfehle die beiden Bücher von Anja Röhl insbesondere auch allen Kinder- und Jugendliche-PsychotherapeutInnen als ›Geschichtsbuch‹ mit einem gründlichen Blick auf die Fortwirkung ›schwarzer Pädagogik‹ über gesellschaftliche und transgenerationale Weitergabe, um auch mit diesem Wissen die Weiterentwicklung empathischer Beziehungen in Familie und Gesellschaft und kindgerechte Entwicklungsbedingungen für Kinder zu unterstützen…«
heilpädagogik.de – Fachzeitschrift des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik e.V., 2022-01
Rezension von Sybille Lenk
»Das Lesen des Buches tut weh, es entsetzt und empört. Hoffentlich erreicht es ein aufnahmebereites, empathisches Publikum…«
www.rantlos.de, Mai 2021
Rezension von Aide Rehbaum
»Die Bandbreite der Folgen reichte von psychosomatischen Beschwerden, deren Ursachen – jahrzehntelang verdrängt – erst in Therapien wieder zugänglich wurden, Albträumen, Ticks und posttraumatischen Belastungsstörungen. Andere blieben lebenslang misstrauisch und bindungsschwierig. Diese zweite Veröffentlichung zum Thema ist eine wertvolle Ergänzung der Analysen und Recherchen des ersten Bandes…«
Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, 10. Dezember 2021
Rezension von Ruth Lehnen
»Die Erzählungen der heute Erwachsenen sind keine leichte Lektüre. Gewalt war in den Kinderkurheimen an der Tagesordnung […] Erstaunlich, dass so schreckliches Unrecht an so vielen Kindern so lange beschwiegen werden konnte. Das hat mit der eingelernten Scham und Angst und mit Verdrängung zu tun. Doch jetzt ist eine neue Zeit angebrochen für die ehemaligen Verschickungskinder…«
Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 4. Januar 2022
Rezension von Michael Lausberg
»Die Berichte im Buch sind aufwühlend und zeigen die erlebten Grausamkeiten, die Gefühle und Ängste der unzähligen ›Verschickungskinder‹ während ihrer mehrwöchigen Aufenthalte in ›Kinderkurheimen und Kinderheilstätten‹. So wird ein verdrängtes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte in unmittelbaren Zeugnissen direkt erfahrbar. Die Berichte wühlen emotional auf und sind keine leichte Lektüre. Ein großes Kompliment gehört den Zeitzeugen für ihren Mut, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und die Kraft, zu berichten…«
die tageszeitung am 14. Dezember 2021
Rezension von Sabine Seifert
»Röhl, Jahrgang 1955, Tochter des gerade verstorbenen Publizisten Klaus Rainer Röhl und Stieftochter von Ulrike Meinhof, zweimal verschickt, hat im Frühjahr ihr erstes Buch zum Thema veröffentlicht, das Grundlagenforschung betreibt. Im Herbst wird das zweite Buch erscheinen, das Lebensgeschichten von Verschickungskindern protokolliert…« [mehr]
Report Mainz am 23. November 2021
Rezension von Ulrich Neumann und Philipp Reichert
»Viele Jahrzehnte lang war ihr Schicksal vergessen. Doch seit einigen Jahren wird ihre Stimme immer lauter: die Stimme der Verschickungskinder. Seit Anja Röhl, selbst ein ehemaliges Verschickungskind, sich tagtäglich um deren Leid kümmert. Tausende Berichte ehemaliger Kurkinder hat sie inzwischen gesammelt. Täglich werden es mehr…«
Bonifatiusbote - Der Sonntag - Glaube und Leben (www.kirchenzeitung.de) am 16. November 2021
Rezension von Ruth Lehnen
»Es ist vor allem das Verdienst der Sonderpädagogin Anja Röhl, dass Geschichte und Geschichten der so genannten Verschickung nach Jahrzehnten endlich aufgearbeitet werden. Millionen Kinder wurden in Westdeutschland in den Jahren zwischen 1950 und 1990 zur ›Erholung‹ in Kinderheime geschickt…«
junge welt am 7. Oktober 2021
Rezension von Jürgen Heiser
»Es ist eine Herausforderung, das soeben erschienene Buch ›Heimweh. Verschickungskinder erzählen‹ von Anja Röhl zu lesen. Die 23 Erzählungen von heutigen Erwachsenen handeln von den Qualen, die sie in ihrer Kindheit erlitten. Was sie erlebt haben, erinnert an das, was weltweit Aufständische und Oppositionelle in brutaler Gefangenschaft erleiden…«