Barbara Stambolis (Hg.)
Flucht und Rückkehr
Deutsch-jüdische Lebenswege nach 1933
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Buchreihe: Haland & Wirth
Verlag: Psychosozial-Verlag
219 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2977-5, Bestell-Nr.: 2977
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837976748Was ist »Heimat«? Diese Frage blieb für jene deutschen Jüdinnen und
Juden, die durch Flucht und Emigration nach 1933 ihr Leben retten
konnten, oftmals ein Lebensthema. Nach 1945 kehrten nur wenige der
Geflüchteten nach Deutschland zurück, manche direkt nach
Kriegsende, andere als SpätheimkehrerInnen; manche nur für eine
gewisse Zeit, andere dauerhaft. Alle mussten auf unsicherem Grund
neue Perspektiven entwickeln.
Die BeiträgerInnen berichten von deutsch-jüdischen Lebenswegen und
rücken Fragen nach der Fragilität von »Heimat«, nach Prägungen und
stabilisierenden Ressourcen in den Fokus. Sie präsentieren
deutsch-jüdische Geschichte als facettenreiches Thema, das auch für
jene inspirierend ist, die in der praktischen Arbeit mit
Auswirkungen von Kriegs-, Flucht- und Gewalterfahrungen
konfrontiert sind.
Mit Beiträgen von Micha Brumlik, Sabine Hering, Elke-Vera Kotowski,
Claus-Dieter Krohn, Peter J. Loewenberg, Bernhard Schäfers, Julius
H. Schoeps, Barbara Stambolis, Guy Stern und Moshe Zimmermann
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
Einleitung
Barbara Stambolis
»Das Vergessen verlängert das Exil …«
Philosophische und theologische Aspekte verlorener
Heimat
Micha Brumlik
Wissenschaft und Leben treffen zusammen
Eine Exilerfahrung
Guy Stern
»Die Vergangenheit ist tot, die Gegenwart ist
unbarmherzig«
Wie Hans-Joachim Schoeps im Frühjahr 1947 die Rückkehr aus dem
schwedischen Exil in seine einstige Heimatstadt Berlin
erlebte
Julius H. Schoeps
Leerräume der Existenz
Deutsch-jüdische Integrationserwartungen und -illusionen nach
1933
Claus-Dieter Krohn
Emigration als Remigration – wie Emigranten Schule
machten
Schule als verlängerter Arm der deutsch-jüdischen
Tradition
Moshe Zimmermann
»Wir dürfen über dem Acker die Sterne nicht
verlieren«
Zur Lebens- und Selbstsicht jüdisch-jugendbewegter Emigranten und
Remigranten
Barbara Stambolis
Emigration und Remigration
Erinnerungen von Schlüsselfiguren der Erwachsenenbildung in der
DDR
Sabine Hering
Niemals – vielleicht – lieber heute als morgen!?
Drei Emigrantinnen und ihre Auseinandersetzung mit der Frage einer
Rückkehr nach Deutschland 139
Lotte Laserstein – Gabriele Tergit – Valeska
Gert
Elke-Vera Kotowski
Norbert Elias: Ein Menschenwissenschaftler, der die
Hoffnung auf eine humane Zivilisation und Kultur nie
preisgab
Bernhard Schäfers
Curt Bondy – Jugendpsychologie und Jugendsozialarbeit in
Hamburg vor 1933 und nach 1945
Barbara Stambolis
Reflexionen über die »Einbindung psychodynamischer
Wahrnehmungen in historische Daten«
Ein autobiografischer Essay
Peter J. Loewenberg
Abkürzungen
Personenverzeichnis
Rezensionen
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Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, 35. Jahrgang, Nr. 143, 10. Dezember 2020
Rezension von Yizhak Ahren
»Diese Neuerscheinung verdient Beachtung. (...) Auf die oft gestellte Frage, warum jüdische Menschen, die rechtzeitig aus Nazi-Deutschland flohen, nach Kriegsende zurückkehrten, findet der aufmerksame Leser im vorliegenden Band verschiedene Antworten. Das dürfte nicht überraschend sein; denn jeder Fall weist besondere Umstände auf…«
Historische Zeitschrift Heft 311/2
Rezension von Daniel Siemens
»Der vorliegende Sammelband fragt nach den Heimatvorstellungen von deutsch-jüdischen Exilanten nach 1933 sowie nach den langfristigen Folgen des Verlusts von Heimat. Den Forschungsinteressen der Herausgeberin Barbara Stambolis entsprechend stehen in vielen Beiträgen solche Emigranten im Mittelpunkt, die in jungen Jahren in Gruppierungen der deutsch-jüdischen Jugendbewegung aktiv gewesen waren und für die diese Zeit prägend blieb – auch im Exil und im Falle einer späteren Rückkehr nach Deutschland…«
wordwell.de am 7. Mai 2020
Rezension von Manfred Schmitz-Berg
»Ein rundum empfehlenswertes Buch für alle, die sich für die Schicksale anderer Menschen interessieren und erfahren – oder bestätigt haben – wollen, wie sich Gewalt auf Körper, Geist und Seele eines Betroffenen auswirken kann. Und die Lektüre hilft, sich das Leiden der Millionen Menschen zu gegenwärtigen, die derzeit weltweit in Flucht und Vertreibung leben…«